Kölner Stadt-Anzeiger – Mit Mut ins große Glück –

28. März 2023
28. März 2023 Georg Leiste

Kölner Stadt-Anzeiger – Mit Mut ins große Glück –

Der König (Georg Leiste) ist böse auf den Prinzen Ferdinand (Jona Leiste), Glücksfee Jolanda (Silvia Leiste) hilft. (Cordula Orphal) Kleiner Prinz ganz groß: Nur ein Kind kann den Feenstab retten. (Cordula Orphal)

Familie Leiste bezaubert mit ihrem selbst geschriebenen Theaterstück

VON CORDULA ORPHAL

Lohmar. Mutter, Vater, Kind – das Leben könnte so schön sein, doch auch im königlichen Palast weicht das große Glück bald dem ernüchternden Alltag. Wie man es retten kann, das zeigte das Familientheater made in Honrath: Die Komödiantin Silvia, der Clown Georg und ihr gerade mal siebenjähriger Sohn Jona Leiste verzauberten den ausverkauften Saal, wunderbar witzig und federleicht.

Prinz Ferdinand wird von Mitschülern gehänselt. Er sei zu weich, meinen die Eltern, dabei soll er doch so stark und mächtig werden wie der König. Der Vater aber spielt nur seine Rolle, er hat eigentlich nichts zu sagen. Und die Königin? Hat zu wenig Kleider und zu viel Konkurrenz – ist halt nicht die Schönste im Spiegel der sozialen Medien.

Da taucht die Glücksfee auf, Jolanda. Zuerst als Puppe, dann lebensgroß. Ihr Gegenspieler ist Zauberer Grimaldo, den es ebenfalls in Klein und Groß gibt. Er ernährt sich von negativer Energie, wird immer größer, je schlechter die Stimmung wird.

Leistes schaffen es nicht nur, sich in Windeseile umzuziehen für die verschiedenen Rollen, sie verkörpern die Charaktere auch mehr als überzeugend. Den königlichen Pantoffelheld, die frustrierte Mutter, die Fee, die so charmant berlinert, und den gruseligen Grimaldo, der herrlich radebrecht auf Italo-Deutsch.

Kinder dürfen mitmotzen

„Dein Stück vom Glück“ ist selbst erdacht und selbst geschrieben, die Glitzer-Kulissen auf den ersten Blick simpel, auf den zweiten raffiniert. Es sind die Details, die verblüffen. Ein Ehebett in der Vertikalen, ein an Magneten schwebender Feenstab, ein Trichter, der scheinbar Schimpfwörter auffängt und sie in flüssiges Lebenselixier für den Zauberer verwandelt. Hunderte kleine Seifenblasen, die die gute Energie verkörpern, aufgefangen in Jolandas Köcher.

Die Zuschauer dürfen mittun, die Kinder kräftig motzen, die Erwachsenen auf der Bühne ein dickes Seil straffen, auf dem der junge Prinz über sich hinauswächst und mutig den über der Höllenschlucht baumelnden Stab der Glücksfee rettet. Der Schluss soll nicht verraten werden, nur so viel: Die königliche Familie singt einen coolen Rap, „Ich bin toll, du bist toll, wir sind einfach wundervoll“.

Rund 1000 Stunden Arbeit, viel Herzblut und Hilfe von Familie und Freunden stecken in dem Stück, das verrieten Leistes dem begeisterten Premierenpublikum. Zwei weitere Termine gibt es am 22. April und am 17. Juni in Honrath, so Silvia Doberenz-Leiste: „Und danach hoffentlich in der ganzen Welt.“ Kartenreservierung im Netz.

silviadoberenz.de/glueck

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